CHRISTINE HANSMANN
LYRIK - LESUNG - LITERATUR
AKTUELL
Veröffentlichungen
Projekte
21. Weimarer Lyriknacht am 8.11.2024, 19.00 Uhr im Stellwerk Theater Weimar!
Es lesen: Angela Krauß, Linn Penelope Rieger, Martin Piekar, Rike Scheffler und Tina Neumann
Es spielen: Robert Lucaciu (Jazz Kontrabass) und Evi Filippou (Vibraphon)
Es moderieren: Romina Nikolić und Christine Hansmann
Die Veranstaltung wird unterstützt von der Kulturstiftung des Freistaates Thüringen und JenaKultur.
Weiterlesen: https://www.literarische-gesellschaft.de/veranstaltung/21-weimarer-lyriknacht
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Die neue Folge in der YouTube-Serie „Long Story Short“ zu Else Lasker-Schüler – „Goldene Schuhe und ein blaues Klavier“ war im Frühjahr 2024 zum Internationalen Thüringer Poetryfilmfestival eingeladen!
Folge 5 der Reihe des Lese-Zeichen e.V., die Werke der Literaturgeschichte in Animationsvideos vorstellt, ist im Dezember 2023 online gegangen: „Exzentrisch? Natürlich. Ausschweifend? Vielleicht. Verliebt? Immer.“ Das Video berichtet von Werk und Leben der großen Dichterin: ihrer poetischen Phantasie, ihren unglücklichen Liebesbeziehungen und der Flucht vor den Nazis.
Text: Christine Hansmann
Animation: Lucia Schmidt
Sprecherin: Lysann Schläfke
Musik, Mastering: Leshrac
Ton: Harald DuBellier
Projektleitung: Ralf Schönfelder und Romina Nikolić
Hier ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=TAkeMku8T7o&list=PL8XUDcrKucg
J8cDduYCUUGak7S7IsacSR&index=5
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„Literatur und Forstwirtschaft im Dialog über unsere Zukunft“
Im Rahmen einer vierteiligen Gesprächsreihe „Land unter. Arche 4.0“ des Thüringer Literaturrates und der Landeszentrale für politische Bildung fand am 14.6.2024 im Schillerhaus Rudolstadt ein Podiumsgespräch statt.
Christine Hansmann sprach mit dem Dichter Jan Röhnert und Andreas Schöler, Revierleiter beim Forstamt Saalfeld-Rudolstadt, über die Gefährdung unserer Natur- und Lebensräume und wie sich eine sensible Wahrnehmung dieser Veränderungen im poetischen Text spiegelt.
Hier anhören: https://www.youtube.com/watch?v=Wge92F35bKY
Veranstaltungen
Unterwegs mit dem Ensemble Megaphon zu Brigitte Reimann (1933-1973) :
Brigitte Reimanns Leben und Werk haben zu Lebzeiten fasziniert und faszinieren auch heute, fünfzig Jahre nach ihrem frühen Tod. Die Autorin wird vielleicht einmal als die „unvollendete Königin der DDR Literatur“ erinnert werden. Das Ensemble Megaphon tourt mit dem für die Jenaer „Lange Nacht“ 2024 entwickelten, interdisziplinären Programm „Leuchten über der Stadt“ nach Hannover zum Klangbrückenfestival und nach Leipzig, 2025 geht es weiter nach Magdeburg zur Eröffnung der Landesliteraturtage, nach Braunschweig, Greifswald und Neubrandenburg.
Christine Hansmann liest aus dem Roman „Franziska Linkerhand – Konzertperformance mit dem Ensemble Megaphon – Podiumsgespräch zu Architektur – Stadtplanung und Utopie
Aktuell
2. Poesiefestival „Lyrik über Land“ am 14.9.2024 in Vollradisroda bei Jena
Zum zweiten Mal fand im und um den traditionsreichen Gasthof „Zu den vier Linden“ das von Iris Kerstin Geisler und Christine Hansmann 2022 begründete Poesiefestival „Lyrik über Land“ statt (Veranstalter: Lese-Zeichen e.V.). Die Autorin Daniela Danz eröffnete zusammen mit Claudia Buder am Akkordeon das Festival; „Poetische Spaziergänge“ luden mit den LyrikerInnen Claudia Gabler, Georg Leß, Emma Joerges und Tom Schulz zu den sagenumwobenen Uhrdaer Kopflinden und zur Wüstung Möbis; zum Lesekonzert war der vielfach preisgekrönte Dichter Jan Wagner eingeladen und bot gemeinsam mit Robert Lucaciu am Jazzkontrabass einen hochkarätigen Abend mit Lyrik und Musik!
Neuigkeiten
„Poesie der Dinge“ – poetische Texte zu musealen Exponaten
Ein Projekt des Thüringer Museumsverbandes e.V. und des Literaturrates Thüringen e.V.
Fünfzehn Dichterinnen
und Dichter aus Thüringen sind
durch fünf Thüringer Museen auf Streifzug gegangen. Die zu einzelnen Objekten entstandenen, poetischen Texte wurden am 19. Mai 2024, dem Internationalen Museumstag, im Schillerhaus Rudolstadt als Broschüre vorgestellt. Von Christine Hansmann stammt der Beitrag „Das Saitenspiel“ zum Hammerklavier der Familie von Lengefeld.
Textwerkstatt
In loser Folge erscheinen hier neu entstandene oder im Entstehen begriffene Texte (alle Rechte bei der Autorin).
Wunderbare Jahre
Tatsächlich hatte ich Angst. Tief im Inneren der Schreibkommode lagerte Kunzes verbotenes Buch und harrte der Dinge, die kommen würden, ich hatte es abgeschrieben, die Taschenbuchausgabe aus dem S. Fischer Verlag ging von Hand zu Hand.
Es gab Besucher, zugegeben, ich führte ein offenes Haus und wer eine Übernachtung brauchte, bekam sie, mit Schlafsack auf dem ausgefransten Teppichboden. Das war normal. Der Sekretär blieb zugeklappt, aber abschließen ließ er sich nicht. Er ist mit Messinggriffen versehen, die meine Mutter mit ihrer unerhörten Geduld in das harte Kirschbaumholz geschraubt hatte.
Ansonsten, was hätte ein Schnüffler finden können? Schiller, Mörike, Kleist aus der Bibliothek der Klassiker standen offen im Regal, Caroline Schlegel Schellings Briefe, die Bände der Strittmatters, Stephan Hermlin, Christa Wolf. Kein Ort. Nirgends. Nichts beschrieb genauer unser Lebensgefühl.
Gedichte über Gedichte. Ist Poesie subversiv? Ich stellte mir diese Frage nicht, ich lebte mit ihr, mein Gang in die Buchläden galt Entdeckungen: Zwetajewa, Mandelstam, Achmatowa, Pasternak, Blok. Die Buchhandlung P. und eine kleine evangelische Bücherstube reichten die Raritäten heimlich über die Theke, in Seidenpapier verpackt, schmale Inselbändchen, Kontingentexemplare, Cibulka, Heym, Damm, heiß begehrt.
Ich fuhr heimwärts, der Bezirkshauptstadt entgegen… In der Bernhardstraßenwohnung, die ich zurückließ, übernachtete ein junger Mann, den ich nicht kannte. Wäre alles durchgewühlt, wenn ich zurückkäme? Die illegale Abschrift entdeckt und mitgenommen? Der Schreibsekretär ramponiert?
Der Schlüssel lag im Briefkasten wie verabredet. Ich stieg langsam in das dritte Stockwerk hinauf und öffnete die Wohnungstür, alles schien unverändert, nur ein leichter, seltsam unangenehmer Geruch hing in der Luft. Ich streunte durch die beiden Zimmer… klappte die Schreibplatte des Sekretärs herunter und schaute in die Fächer: nichts. Oder doch? War da nicht ein Notizzettel zerknittert und wieder geglättet, ein Schreibheft nicht am richtigen Ort, ein Stift verlegt? Ich fingerte in den hintersten Winkel und da waren sie, die eng beschriebenen Blätter der Wunderbaren Jahre. Langsam atmete ich ein und aus.
Die Aufzeichnungen… liegen immer noch dort, an derselben Stelle wie damals, gut versteckt. Wer sie findet, wird nicht mehr wissen, warum.
13.11.2024
DIE NÄCHSTEN VERANSTALTUNGEN
November 2024
Buchpremiere: „In Jena und im HimmelReich sind wir Studenten alle gleich“
„Wie mit innigstem Behagen! – Goethes „West-östlicher Divan“ in Lyrik und Lied
ÜBER MICH
Christine Hansmann,
geboren 1961 in einer traditionsreichen Musikerfamilie in Erfurt, erhielt frühzeitig Unterricht in Klavier, Ballett und Gesang…
Von 1989 bis 2014 war sie als Opernsängerin am Deutschen Nationaltheater Weimar engagiert.
Seitdem ist sie als Autorin, Rezitatorin und Sprecherin tätig…
„Aufmerksamkeit ist das natürliche Gebet der Seele."
Walter Benjamin und Paul Celan, frei nach Malebranche